Bun­des­rat: Kein zusätz­li­cher Regu­lie­rungs­be­darf für Social Media

Der Bun­des­rat hat am 10. Mai 2017 fest­ge­stellt, dass momen­tan kein Bedarf besteht für neue Regu­lie­rungs­mass­nah­men im Bereich Social Media (Medi­en­mit­tei­lung).

Im Okto­ber 2013 hat­te der Bun­des­rat einen ersten Bericht “Recht­li­che Basis für Social Media” vor­ge­legt, die Rechts­la­ge – ins­be­son­de­re die lau­fen­de Revi­si­on des DSG . damals aber noch als zu unklar beur­teilt, um die Not­wen­dig­keit einer Regu­lie­rung von Social Media beur­tei­len zu kön­nen. Die seit­he­ri­gen Ent­wick­lun­gen hat der Bun­des­rat daher in einem erneu­ten Bericht beurteilt.

Er kommt dar­in zusam­men­fas­send zu fol­gen­den Ergebnissen:

Wie die vor­lie­gen­de aktua­li­sier­te Stand­ort­be­stim­mung zeigt, sind die im Social Media-Bericht 2013 auf­ge­wor­fe­nen Fra­gen wei­test­ge­hend in den lau­fen­den Regu­lie­rungs­vor­ha­ben berück­sich­tigt wor­den. Der Bun­des­rat kommt daher zum Schluss, dass der­zeit kei­ne zusätz­li­chen Regu­lie­rungs­ak­ti­vi­tä­ten in Bezug auf Social Media aus­ge­löst wer­den müssen.
Das Recht auf Daten­mit­nah­me ist Gegen­stand einer umfas­sen­den Ana­ly­se der Rechts­la­ge in der Schweiz, der EU und in aus­ge­wähl­ten Ver­gleichs­län­dern. Es ist vor­ge­se­hen, dass sie im Rah­men der Umset­zung der bun­des­rät­li­chen Stra­te­gie „Digi­ta­le Schweiz“ bis Ende 2017 vor­ge­legt wird. Die Feder- füh­rung für die­se Arbei­ten liegt beim Eid­ge­nös­si­schen Justiz- und Poli­zei­de­par­te­ment EJPD.

Spe­zi­fi­sche Dekla­ra­ti­ons­vor­schrif­ten für Wer­bung in Social Media feh­len heu­te im gel­ten­den Schwei­zer Recht. Zu beach­ten sind ledig­lich die all­ge­mei­nen Vor­schrif­ten des Lau­ter­keits­rechts. Mit der zuneh­men­den Popu­la­ri­tät und Pro­fes­sio­na­li­sie­rung von Social Media-Stars erfreu­en sich sozia­le Platt­for­men aber immer grö­sse­rer Beliebt­heit als Ver­brei­tungs­ka­nä­le auch für kom­mer­zi­el­le Wer­be­bot- schaf­ten. Die unver­fälsch­te Mei­nungs­bil­dung bei den Rezi­pi­en­ten legt es nahe, das für Radio- und Fern­seh­wer­bung gel­ten­de Trans­pa­renz­ge­bot auf Social Media aus­zu­deh­nen. Die­se und wei­te­re Regu­lie­rungs­fra­gen sind Gegen­stand der aktu­ell lau­fen­den Prü­fung, ob das schwei­ze­ri­sche Recht punk­tu­ell mit ent­spre­chen­den euro­päi­schen Vor­schrif­ten und Regu­lie­rungs­vor­ha­ben zu har­mo­ni­sie­ren ist.

Pro­ble­ma­tisch bleibt die Rechts­durch­set­zung im grenz­über­schrei­ten­den Bereich im Zusam­men­hang mit Social Media. Wie ver­schie­de­ne par­la­men­ta­ri­sche Vor­stö­sse bewei­sen, fin­det das The­ma auch poli­tisch Beach­tung. Im März 2017 hat der Stän­de­rat die Moti­on Lev­rat 16.4082 „Den Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den den Zugang zu Daten von sozia­len Netz­wer­ken erleich­tern“ an die zustän­di­ge Kom­mis­si­on zur Vor­prü­fung über­wie­sen. Auch das Bun­des­ge­richt hat sich mit der Fra­ge befasst. Die lau­fen­den Bestre­bun­gen auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne, z.B. im Euro­pa­rat, hier eine pra­xis­ge­rech­te Lösung zu fin­den, sind von der Schweiz mit Nach­druck voranzutreiben.

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