Parl. Initia­ti­ve Schel­bert (06.460): Daten­schutz. Vom Schutz vor Miss­brauch zum Recht auf Selbstbestimmung

Parl. Initia­ti­ve Schel­bert (06.460): Daten­schutz. Vom Schutz vor Miss­brauch zum Recht auf Selbstbestimmung
Erle­digt (11.12.2008)

Ein­ge­reich­ter Text

Gestützt auf Arti­kel 160 Absatz 1 der Bun­des­ver­fas­sung und Arti­kel 107 des Par­la­ments­ge­set­zes rei­che ich fol­gen­de par­la­men­ta­ri­sche Initia­ti­ve ein:

Die Bun­des­ver­fas­sung ist so zu ergän­zen, dass der Daten­schutz nicht mehr nur den Schutz vor Miss­brauch, son­dern auch das Recht auf infor­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung als Grund­recht umfasst.

Begrün­dung

Es gehört zu den Grund­rech­ten, die einen selbst betref­fen­den Daten eini­ger­ma­ssen über­schau­en zu kön­nen und eini­ger­ma­ssen zu wis­sen, wel­che der einen selbst betref­fen­den Daten in der sozia­len Umwelt bekannt sind.

Es ist Teil der indi­vi­du­el­len Frei­heit, eini­ger­ma­ssen sicher abschät­zen zu kön­nen, was die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­part­ner über einen selbst wis­sen. Und es ist auch Teil der indi­vi­du­el­len Frei­heit zu ent­schei­den, wo oder wem was an Per­sön­li­chem offen­bart wird.

Es gehört zu den Grund­rech­ten, Ein­blick in die einen betref­fen­den Daten­samm­lun­gen ver­lan­gen zu kön­nen und zu erhal­ten. Ein­grif­fe des Staa­tes oder von Pri­va­ten stel­len eine Ein­schrän­kung die­ses Grund­rech­tes dar, erfor­dern eine gesetz­li­che Grund­la­ge und müs­sen begrün­det wer­den können.

Dazu kommt: Die tech­no­lo­gi­schen Mög­lich­kei­ten der Daten­be­ar­bei­tung sind in per­ma­nen­ter Ent­wick­lung und schrei­ten unauf­halt­sam wei­ter. Die Ein­zel­nen müs­sen wis­sen kön­nen, wo die betref­fen­den Daten gespei­chert wer­den (dür­fen). Je zahl­rei­cher die Datei­en, desto unüber­sicht­li­cher wird die Situation.

Die Bun­des­ver­fas­sung räumt dem Indi­vi­du­um das ihm zuste­hen­de Grund­recht der infor­ma­tio­nel­len Selbst­be­stim­mung nicht aus­drück­lich ein, son­dern schützt die Ein­zel­nen ledig­lich vor Miss­brauch (Art. 13 Abs. 2 BV). Dass der Per­sön­lich­keits­schutz ein Teil der per­sön­li­chen Frei­heit ist, bleibt dabei aus­ge­blen­det. Das ist vom Stand­punkt der indi­vi­du­el­len per­sön­li­chen Frei­heit aus gese­hen ein zu behe­ben­der Mangel.

Bericht der RK‑N:

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