Postu­lat Graf-Lit­scher (17.3434): Poten­zi­al und Rah­men­be­din­gun­gen für die digi­ta­le Nach­hal­tig­keit im Gesundheitswesen

Postu­lat Graf-Lit­scher (17.3434): Poten­zi­al und Rah­men­be­din­gun­gen für die digi­ta­le Nach­hal­tig­keit im Gesundheitswesen

Ein­ge­reich­ter Text

Der Bun­des­rat wird beauf­tragt, in einem Bericht auf­zu­zei­gen, wel­che Chan­cen und Risi­ken die digi­ta­le Nach­hal­tig­keit im Gesund­heits­we­sen bie­tet und wel­che recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen es braucht, um das Poten­ti­al zu nut­zen und Risi­ken zu minimieren.
BEGRÜNDUNG

Begrün­dung

Mit­te April 2017 trat das ePa­ti­en­ten­dos­sier in Kraft. Drei Jah­re nach Inkraft­set­zung wer­den ePa­ti­en­ten­dos­siers ver­pflich­tend für Spi­tä­ler, fünf Jah­re spä­ter auch für Hei­me und Geburts­häu­ser. Das ePa­ti­en­ten­dos­sier ist ein Leucht­turm im Bereich eHe­alth, die Anwen­dungs­mög­lich­kei­ten sind aber vie­len Akteu­ren im Gesund­heits­we­sen wenig bekannt.
Der Bun­des­rat wird gebe­ten, eine Aus­le­ge­ord­nung über die zahl­rei­chen Mög­lich­kei­ten der Digi­ta­li­sie­rung zu schaf­fen. Mög­li­che Stich­wor­te sind Tele­me­di­zin, mHe­alth, Cli­ni­cal Decis­i­on Sup­port, eMe­di­plan, Quan­ti­fi­ed Self, Big Data, MIDATA.coop etc.

    1. Der Bun­des­rat soll auf­zei­gen, wel­che Mög­lich­kei­ten die Digi­ta­li­sie­rung für die Erhö­hung der Gesund­heits­kom­pe­ten­zen der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten bringt und wie die Daten-Gene­rie­rung und die benö­tig­ten Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sy­ste­me (ICT) im Sin­ne der digi­ta­len Nach­hal­tig­keit einen höchst­mög­li­chen Nut­zen für die Gesell­schaft erbrin­gen kön­nen. Ein Schwer­ge­wicht soll auf die nicht anstecken­den Krank­hei­ten gelegt wer­den, die 80 Pro­zent der Gesund­heits­ko­sten ver­ur­sa­chen. Wel­che Ver­än­de­run­gen gibt es bezüg­lich der intra- und inter­pro­fes­sio­nel­len Zusam­men­ar­beit von Lei­stungs­er­brin­gern, Gesund­heits­fach­per­so­nen, Pati­en­ten und deren Ange­hö­ri­gen? Wie kön­nen die Instru­men­te im All­tag ein­ge­setzt und die Behand­lung ver­bes­sert werden?
    2. Wel­che recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen braucht es auf den Stu­fen Bund und Kan­to­nen, um das Poten­ti­al zu nut­zen, den Miss­brauch von pri­va­ten Daten ver­hin­dern und teu­re Dop­pel­spu­rig­kei­ten zu ver­mei­den?
    3. Wel­che Vor­aus­set­zun­gen müs­sen geschaf­fen wer­den, damit die zuneh­men­den Regi­ster­mel­dun­gen über ein und die­sel­be Archi­tek­tur gemel­det wer­den kön­nen (z.B. via ePatientendossiers)?
    4. Ist die AHV-Num­mer als mög­li­cher zen­tra­ler Per­so­nen­iden­ti­fi­ka­tor geeig­net? Müs­sen die Lei­stungs­er­brin­ger ver­pflich­tet wer­den elek­tro­nisch zu doku­men­tie­ren, zu archi­vie­ren und die Daten elek­tro­nisch auszutauschen?
    5. Braucht es spe­zi­fi­sche Tari­fe für Lei­stungs­er­brin­ger, die elek­tro­nisch doku­men­tie­ren, archi­vie­ren und Daten aus­tau­schen, falls kein Obli­ga­to­ri­um ein­ge­führt wer­den soll?

STELLUNGNAHME DES BUNDESRATES VOM 30.08.2017

Stel­lung­nah­me des Bun­des­rats vom 30. August 2017

Der Bun­des­rat teilt die Ein­schät­zung der Postu­lan­tin, dass die Digi­ta­li­sie­rung ein wich­ti­ger Trei­ber für eine nach­hal­ti­ge Wei­ter­ent­wick­lung der Gesund­heits­ver­sor­gung in der Schweiz dar­stellt. Damit die von der Digi­ta­li­sie­rung zu erwar­ten­den Nut­zen wie Ver­bes­se­rung der Behand­lungs­qua­li­tät, Erhö­hung der Pati­en­ten­si­cher­heit und Stei­ge­rung der Effi­zi­enz noch bes­ser rea­li­siert wer­den kön­nen, hat der Bun­des­rat im Rah­men der Ver­ab­schie­dung der Stra­te­gie “Digi­ta­le Schweiz” im April 2016 die Erar­bei­tung der “Stra­te­gie eHe­alth Schweiz 2.0” in Auf­trag gege­ben. Die­se wird zur­zeit vom Bund gemein­sam mit den Kan­to­nen erar­bei­tet. Im Rah­men die­ser Arbei­ten wird auch die Umset­zung der im Postu­lat gefor­der­ten Mass­nah­men geprüft werden.

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