Postu­lat Mül­ler (17.4017): Die Chan­cen von “Civic Tech” nutzen

Postu­lat Mül­ler (17.4017): Die Chan­cen von “Civic Tech” nutzen

Ein­ge­reich­ter Text

Der Bun­des­rat wird beauf­tragt, sich mit der Fra­ge zu befas­sen, wie mit den Mög­lich­kei­ten von “Civic Tech” Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bes­ser am poli­ti­schen Pro­zess in der Schweiz teil­neh­men kön­nen. Sei­ne Über­le­gun­gen sowie kon­kre­te zukünf­ti­ge Anwen­dungs- und Hand­lungs­mög­lich­kei­ten soll er in einer ergän­zen­den Stra­te­gie zur “Stra­te­gie des Bun­des­rats für eine digi­ta­le Schweiz” vor­le­gen. Der Fokus soll auf der digi­ta­len Wei­ter­ent­wick­lung von bestehen­den For­men der poli­ti­schen Par­ti­zi­pa­ti­on lie­gen, wie etwa bei der Peti­ti­on, der Ver­nehm­las­sung oder der Anhö­rung. Die Rech­te und Pro­zes­se um Abstim­mun­gen und Wah­len sowie E‑Government sol­len nicht Teil des Berichts sein.

Begrün­dung

Im Bericht “Stra­te­gie des Bun­des­rats für eine digi­ta­le Schweiz” stellt der Bun­des­rat im Kapi­tel “Neue For­men der poli­ti­schen Par­ti­zi­pa­ti­on” nur das E‑Voting und die neu­en media­len Mög­lich­kei­ten dar, um die Digi­ta­li­sie­rung für die poli­ti­sche Par­ti­zi­pa­ti­on nutz­bar zu machen. Dane­ben gibt es aber wei­te­re, recht­lich ver­an­ker­te Betei­li­gungs­mög­lich­kei­ten wie die Peti­ti­on (BV Art. 33) oder Ver­nehm­las­sun­gen und Anhö­run­gen (BV Art. 147). Ins­be­son­de­re im Bereich der Anhö­run­gen bie­ten die digi­ta­len Tech­no­lo­gien neue Mög­lich­kei­ten damit die, von den poli­ti­schen Ent­schei­den betrof­fe­nen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bes­ser und vor allem auch inter­ak­tiv mit­ein­be­zo­gen wer­den können.
Civic Tech steht für tech­ni­sche Kon­zep­te aus dem Bereich der Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik IKT, die das Enga­ge­ment und die Betei­li­gung von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern ver­bes­sern. Die ver­schie­de­nen Berei­che, die Civic Tech abdeckt, umfas­sen neben E‑Government und E‑Voting auch wei­te­re For­men der poli­ti­schen Par­ti­zi­pa­ti­on unter Ein­be­zug der IKT. Dabei spielt eine ein­fa­che Inter­ak­ti­on mit den Behör­den und Poli­ti­kern, anstel­le der schlich­ten Ein­weg­kom­mu­ni­ka­ti­on eine wich­ti­ge Rolle.
Im bestehen­den Bericht des Bun­des­rats sind die­se wei­te­ren For­men der poli­ti­schen Par­ti­zi­pa­ti­on jedoch nicht ent­hal­ten. Der von der Bun­des­kanz­lei 2011 publi­zier­te Bericht “E‑Demokratie und E‑Partizipation” ist einer­seits nicht mehr aktu­ell und zeigt ande­rer­seits kei­ne nen­nens­wer­ten Mög­lich­kei­ten auf, wie der Bund Civic Tech för­dern könn­te. Ins­be­son­de­re im Hin­blick auf die Errei­chung des in der “Stra­te­gie des Bun­des­rats für eine digi­ta­le Schweiz” for­mu­lier­ten Kern­ziels “Chan­cen­gleich­heit und Par­ti­zi­pa­ti­on aller” bie­tet Civic Tech gute und rela­tiv kosten­gün­sti­ge Mög­lich­kei­ten für die Wei­ter­ent­wick­lung unse­res demo­kra­ti­schen Systems. Dies ist ins­be­son­de­re auch ausser­halb des E‑Votings, E‑Governments und der Infor­ma­ti­ons­ver­mitt­lung zwin­gend nötig.

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