BGE 141 III 119: Aus­kunfts­recht; Her­aus­ga­be von Kopien

Rege­ste:

Art. 8 Abs. 5, Art. 9 Abs. 1 und 4 DSG, Art. 1 Abs. 3 VDSG, Art. 47 BankG; Ver­pflich­tung einer Bank, ihren (ehe­ma­li­gen) Ange­stell­ten über die sie betref­fen­den per­sön­li­chen Daten, die an die ame­ri­ka­ni­schen Behör­den über­mit­telt wur­den, schrift­lich Aus­kunft zu erteilen.
Die Bank (Inha­be­rin der Daten­samm­lung) kann sich vor­lie­gend nicht auf eine Grund­la­ge in einem Gesetz im for­mel­len Sin­ne (vgl. Art. 9 Abs. 1 lit. a DSG) beru­fen, um gegen­über den Ange­stell­ten die Her­aus­ga­be von Kopien der strit­ti­gen Daten zu ver­wei­gern (E. 5).
Ein über­wie­gen­des Inter­es­se Drit­ter im Sin­ne von Art. 9 Abs. 1 lit. b DSG fehlt (E. 6).
Eine Inter­es­sen­ab­wä­gung im Sin­ne von Art. 9 Abs. 4 DSG ergibt, dass im vor­lie­gen­den Fall das Inter­es­se der Ange­stell­ten, eine Kopie der strit­ti­gen Daten zu erhal­ten, das­je­ni­ge der Bank über­wiegt, das Aus­kunfts­recht der Ange­stell­ten ein­zu­schrän­ken (E. 7).
Fra­ge offen­ge­las­sen, ob ausser den in Art. 1 Abs. 3 VDSG vor­ge­se­he­nen Fäl­len ande­re Aus­nah­men vom Grund­satz der schrift­li­chen Aus­kunfts­er­tei­lung in Betracht kom­men, nach­dem die Bank kei­nen kon­kre­ten Umstand gel­tend macht, der einer Her­aus­ga­be einer Kopie der streit­be­trof­fe­nen Daten ent­ge­gen­stün­de (E. 8).

Quel­le: BGE 141 III 119

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