EDSA: Leit­li­ni­en zur Inter­pre­ta­ti­on des Art. 6 Abs. 1 b DSGVO verabschiedet

Der Euro­päi­sche Daten­schutz­aus­schuss hat in sei­ner neun­ten Ple­nar­sit­zung am 9. April 2019 “Leit­li­ni­en zur Ver­ar­bei­tung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten auf Grund­la­ge des Arti­kels 6 Abs. 1 b DSGVO im Kon­text von Online-Dienst­lei­stun­gen” beschlos­sen. Gemäss Pres­se­mit­tei­lung des Bun­des­be­auf­trag­ten für den Daten­schutz und die Infor­ma­ti­ons­frei­heit in Deutsch­land beschränkt der EDSA dar­in die Mög­lich­keit für Unter­neh­men, die Ver­ar­bei­tung von Daten der Nut­ze­rin­nen und Nut­zer auf die Rechts­grund­la­ge “Ver­trags­er­fül­lung” zu stüt­zen. Ins­be­son­de­re sol­len Anbie­ter sozia­ler Netz­wer­ke dar­an gehin­dert wer­den, die stren­gen Vor­aus­set­zun­gen einer Ein­wil­li­gung dadurch zu umge­hen, indem sie Daten­ver­ar­bei­tun­gen, die eigent­lich nichts mit der Erbrin­gung eines Online-Dien­stes zu tun haben, in den Ver­trags­text mit auf­neh­men. Nach der Pres­se­mit­tei­lung des EDSA sind in die­sem Zusam­men­hang Aus­füh­run­gen zu den all­ge­mei­nen Daten­schutz­grund­sät­zen, zu ande­ren Rechts­grün­den und vor allem wohl zum Kop­pe­lungs­ver­bot zu erwarten.

Nach Abschluss der for­ma­len, recht­li­chen und sprach­li­chen Prü­fung wer­den die neu­en Leit­li­ni­en auf der Web­sei­te des EDSA ver­öf­fent­licht wer­den. Sie kön­nen von inter­es­sier­ten Stel­len im Rah­men einer öffent­li­chen Kon­sul­ta­ti­on kom­men­tiert werden.

Arti­kel 6 Abs. 1 b DSGVO lau­tet wie folgt:

Arti­kel 6

Recht­mä­ssig­keit der Verarbeitung

(1) Die Ver­ar­bei­tung ist nur recht­mä­ssig, wenn min­de­stens eine der nach­ste­hen­den Bedin­gun­gen erfüllt ist:

[…]

(b) die Ver­ar­bei­tung ist für die Erfül­lung eines Ver­trags, des­sen Ver­trags­par­tei die betrof­fe­ne Per­son ist, oder zur Durch­füh­rung vor­ver­trag­li­cher Mass­nah­men erfor­der­lich, die auf Anfra­ge der betrof­fe­nen Per­son erfolgen;

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