Inter­pel­la­ti­on Aebi­scher (16.3011): Nicht nur das Daten­schutz­ge­setz, son­dern auch die Res­sour­cen anpassen

Inter­pel­la­ti­on Aebi­scher vom 29.02.2016 (16.3011): Nicht nur das Daten­schutz­ge­setz, son­dern auch die Res­sour­cen anpassen

Ein­ge­reich­ter Text

Die Dis­kus­sio­nen rund um die Ernen­nung eines neu­en Daten­schutz­be­auf­trag­ten haben vor allem eines zuta­ge geför­dert: Der Schwei­zer Daten­schutz ist nicht dort, wo er sein soll­te. In Zei­ten von Big Data, in denen der Daten­schutz über­aus mäch­ti­gen, glo­bal agie­ren­den Unter­neh­men gegen­über steht, lässt schon die Ein­zahl des “Daten­schutz­be­auf­trag­ten” auf­hor­chen. Ende August will der Bun­des­rat die Revi­si­ons­vor­la­ge des Daten­schutz­ge­set­zes in die Ver­nehm­las­sung schicken. Um zu ver­hin­dern, dass, wie beim Bun­des­ge­setz über das Öffent­lich­keits­prin­zip der Ver­wal­tung, eine Rechts­grund­la­ge geschaf­fen wird, ohne die nöti­gen Mit­tel bereit zu stel­len, bit­te ich den Bun­des­rat fol­gen­de Fra­gen zu beantworten:

1. Ist er der Mei­nung, dass die heu­ti­gen Res­sour­cen für den Daten­schutz­be­auf­trag­ten aus­rei­chen, um einen umfas­sen­den Daten­schutz zu gewährleisten?

2. Wird der Daten­schutz­be­auf­trag­te mit sei­nem jet­zi­gen Team und den bereit­ge­stell­ten Res­sour­cen die künf­ti­gen Auf­ga­ben bewäl­ti­gen können?

3. Wer­den par­al­lel zur Revi­si­on des Daten­schutz­ge­set­zes auch die Res­sour­cen für den Daten­schutz­be­auf­trag­ten und sein Team angepasst?

Stel­lung­nah­me des Bundesrats

Der Bun­des­rat ist sich bewusst, dass die Schweiz eine eid­ge­nös­si­sche Daten­schutz­be­hör­de braucht, die in der Lage ist, die Her­aus­for­de­run­gen durch die Ent­wick­lung der digi­ta­len Gesell­schaft zu bewältigen.

Er beant­wor­tet die Fra­gen des Inter­pel­lan­ten wie folgt:

1. Der Bun­des­rat hat die Ergeb­nis­se der Eva­lua­ti­on des Bun­des­ge­set­zes über den Daten­schutz (DSG; SR 235.1) zur Kennt­nis genom­men. Aus dem ent­spre­chen­den Bericht geht her­vor, dass der Eid­ge­nös­si­sche Daten­schutz- und Öffent­lich­keits­be­auf­trag­te (Edöb) sei­nen gesetz­li­chen Auf­trag erfüllt und eine hohe Wirk­sam­keit erzielt. Im Eva­lua­ti­ons­be­richt wird aller­dings auch dar­auf hin­ge­wie­sen, dass der Edöb bei der Wahr­neh­mung sei­ner Auf­sichts­funk­ti­on auf­grund der Tat­sa­che, dass Daten­be­ar­bei­tun­gen immer häu­fi­ger vor­ge­nom­men wer­den und immer öfter intrans­pa­rent sind und grenz­über­schrei­tend erfol­gen, zuneh­mend an sei­ne Gren­zen stösst. Die Fra­ge, ob die finan­zi­el­len und per­so­nel­len Res­sour­cen des Edöb genü­gen, wird im Rah­men der Revi­si­on des DSG geklärt werden.

2./3. Wie in der Ant­wort auf die Inter­pel­la­ti­on Der­der 15.4253 bereits dar­ge­legt, hängt die Auf­stockung der Res­sour­cen des Edöb auch davon ab, wel­che neu­en Auf­ga­ben ihm über­tra­gen wer­den. Der Bun­des­rat kann sich zu die­sen Punk­ten gegen­wär­tig nicht äussern. Er wird in der Bot­schaft zur Revi­si­on des DSG dazu Stel­lung nehmen.

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