Moti­on SGK-NR (20.3013): Bear­bei­ten von Per­so­nen­da­ten im KVG: Rechts­si­cher­heit im Hin­blick auf das zukünf­ti­ge Datenschutzgesetz

Moti­on SGK-NR (20.3013): Bear­bei­ten von Per­so­nen­da­ten im KVG: Rechts­si­cher­heit im Hin­blick auf das zukünf­ti­ge Datenschutzgesetz

Ein­ge­reich­ter Text

Der Bun­des­rat wird beauf­tragt, fol­gen­de Ände­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVG) vor­zu­le­gen: Für die gesetz­li­che Auf­ga­be zur Sicher­stel­lung von wirk­sa­men, zweck­mä­ssi­gen und wirt­schaft­li­chen medi­zi­ni­schen Behand­lun­gen sol­len die Kran­ken­ver­si­che­rer – unter Wah­rung des per­sön­li­chen Daten­schut­zes – die Daten ihrer Ver­si­cher­ten wei­ter­hin aus­wer­ten sowie auto­ma­ti­sier­te Ein­zel­ent­schei­dun­gen erlas­sen dürfen.

Begrün­dung

Auf­grund der euro­päi­schen Daten­schutz­ge­setz­ge­bung und der aktu­el­len Total­re­vi­si­on des Bun­des­ge­set­zes über den Daten­schutz (DSG) muss in ver­schie­de­nen ande­ren Geset­zen der neue Begriff “Pro­fil­ing” und der Erlass von auto­ma­ti­sier­ten Ein­zel­ent­schei­dun­gen ver­an­kert wer­den. Betrof­fen ist auch das KVG: Für die gesetz­li­che Auf­ga­be zur Sicher­stel­lung von wirk­sa­men, zweck­mä­ssi­gen und wirt­schaft­li­chen medi­zi­ni­schen Behand­lun­gen sol­len die Kran­ken­ver­si­che­rer – unter Wah­rung des per­sön­li­chen Daten­schut­zes – die Daten ihrer Ver­si­cher­ten wei­ter­hin aus­wer­ten sowie auto­ma­ti­sier­te Ein­zel­ent­schei­dun­gen erlas­sen dürfen.

Aktu­ell ist in Arti­kel 84 KVG die Bear­bei­tung von Per­so­nen­da­ten – ein­schliess­lich die Bear­bei­tung beson­ders schüt­zens­wer­ter Daten und Per­sön­lich­keits­pro­fi­le – gere­gelt. Im Rah­men der Total­re­vi­si­on des DSG muss nun der Begriff “Pro­fil­ing” kon­se­quen­ter­wei­se auch im KVG ver­an­kert wer­den. Anson­sten droht Rechts­un­si­cher­heit bei der zukünf­ti­gen Durch­füh­rung der gesetz­li­chen Aufgaben.

Über 120 Mil­lio­nen Rech­nun­gen pro Jahr kön­nen nicht von Hand aus­ge­wer­tet und mit­ein­an­der in Zusam­men­hang gebracht wer­den, z.B. um syste­ma­ti­sche Unre­gel­mä­ssig­kei­ten bei der Rech­nung­stel­lung zu erken­nen. Die Kran­ken­ver­si­che­rer müs­sen in der Lage sein, auf EDV-basier­ten Syste­men rech­nungs­über­grei­fen­de Prü­fun­gen durch­zu­füh­ren. Ohne maschi­nel­le bzw. auto­ma­ti­sier­te Bear­bei­tung von Per­so­nen­da­ten ist dies nicht möglich.

Es ist zudem nicht nach­voll­zieh­bar, wes­halb im Bun­des­ge­setz über die Unfall­ver­si­che­rung (UVG) die Durch­füh­rung von Pro­filings gesetz­lich ver­an­kert wer­den soll, jedoch nicht im KVG. Sowohl Unfall- wie auch Kran­ken­ver­si­che­rer müs­sen per Gesetz über­prü­fen, dass die medi­zi­ni­schen Behand­lun­gen zweck­mä­ssig und wirt­schaft­lich sind (Art. 48 und 54a UVG sowie Art. 32 und 56 KVG).

Die Exper­ten­grup­pe zum Kosten­dämp­fungs­be­richt, der Bun­des­rat sowie Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­ker ver­lan­gen von den Kran­ken­ver­si­che­rern eine schär­fe­re Kosten­kon­trol­le. Damit die Kran­ken­ver­si­che­rer die­ser Pflicht nach­kom­men kön­nen, braucht es eine kla­re und unmiss­ver­ständ­li­che gesetz­li­che Regelung.

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