Moti­on SPK‑N (19.3963): Auf­neh­men von Case-Manage­ment-Mass­nah­men in die Auf­ga­ben der für den Kran­ken­ver­si­che­rungs­be­reich zustän­di­gen Organe

Moti­on SPK‑N (19.3963): Auf­neh­men von Case-Manage­ment-Mass­nah­men in die Auf­ga­ben der für den Kran­ken­ver­si­che­rungs­be­reich zustän­di­gen Organe

Ein­ge­reich­ter Text

Der Bun­des­rat wird beauf­tragt, einen Ent­wurf zur Ände­rung des Bun­des­ge­set­zes vom 18. März 1994 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVG) zu unter­brei­ten, mit der Case-Manage­ment- Mass­nah­men in die gesetz­li­chen Auf­ga­ben der Orga­ne, die mit der Durch­füh­rung die­ses Geset­zes oder des Bun­des­ge­set­zes vom 26. Sep­tem­ber 2014 betref­fend die Auf­sicht über die sozia­le Kran­ken­ver­si­che­rung, der Kon­trol­le oder der Beauf­sich­ti­gung der Durch­füh­rung betraut sind, ein­ge­schlos­sen wer­den. Mit der Ände­rung sol­len über­dies die gesetz­li­chen Grund­la­gen geschaf­fen wer­den, die bei der Umset­zung der Case-Manage­ment- Mass­nah­men zur Bear­bei­tung von Per­so­nen­da­ten, ein­schliess­lich beson­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten und Per­sön­lich­keits­pro­fi­len, erfor­der­lich sind.

Für den Fall, dass die Revi­si­on des Bun­des­ge­set­zes über den Daten­schutz (DSG) ver­ab­schie­det wird, ist anstatt einer gesetz­li­chen Grund­la­ge für die Bear­bei­tung von Per­sön­lich­keits­pro­fi­len eine gesetz­li­che Grund­la­ge für das Pro­fil­ing und den Erlass auto­ma­ti­sier­ter Ein­zel­ent­schei­dun­gen im Sin­ne des zukünf­ti­gen DSG vor­zu­se­hen. Dies gilt für sämt­li­che gesetz­li­chen Auf­ga­ben der genann­ten Organe.

Begrün­dung

Case-Manage­ment-Mass­nah­men gehö­ren nicht zum Auf­ga­ben­ka­ta­log gemäss KVG. Für die Bear­bei­tung von Per­so­nen­da­ten im Hin­blick auf die­se Mass­nah­men kön­nen sich die mit der Durch­füh­rung die­ses Geset­zes betrau­ten Orga­ne folg­lich nicht auf die­ses Gesetz stüt­zen. In die­sem Fall ist aus­schliess­lich Arti­kel 17 Absatz 2 Buch­sta­be c DSG anwend­bar. Die Kran­ken­ver­si­che­run­gen dür­fen Per­so­nen­da­ten für Case-Manage­ment-Mass­nah­men somit nur aus­nahms­wei­se und nach Ein­ho­len der Ein­wil­li­gung der betrof­fe­nen Per­son im Ein­zel­fall bear­bei­ten. Die­se Anfor­de­run­gen beein­träch­ti­gen die Wirk­sam­keit der Mass­nah­men und dro­hen deren Ent­wick­lung und die damit ver­bun­de­nen Vor­tei­le für die Ver­si­che­run­gen und die betrof­fe­nen Per­so­nen zu ver­hin­dern. Für die Case-Manage­ment-Mass­nah­men müs­sen beson­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten bear­bei­tet, aber auch Per­sön­lich­keits­pro­fi­le erstellt wer­den. Die Geset­zes­grund­la­ge für die Bear­bei­tung muss folg­lich auch die­se beson­de­ren Kate­go­rien von Per­so­nen­da­ten einschliessen.

Mit dem Ent­wurf zur Revi­si­on des DSG wird der Begriff des Per­sön­lich­keits­pro­fils auf­ge­ho­ben und der Begriff des Pro­filings sowie der auto­ma­ti­sier­ten Ein­zel­ent­schei­dung ein­ge­führt. Für den Fall, dass der Revi­si­ons­ent­wurf ver­ab­schie­det wird, ist die Geset­zes­grund­la­ge im KVG anzu­pas­sen und vor­zu­se­hen, dass die zustän­di­gen Orga­ne für die Case-Manage­ment-Mass­nah­men und ihre ande­ren gesetz­li­chen Auf­ga­ben Pro­fil­ing vor­neh­men und auto­ma­ti­sier­te Ein­zel­ent­schei­dun­gen erlas­sen können.

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