Suchergebnisse für: rechtsmissbrauch auskunft – Seite 2

Zum Ent­wurf der revi­dier­ten VDSG: eine ver­pass­te Chance

All­ge­mei­nes Am 23. Juni 2021 wur­de der Ent­wurf der total­re­vi­dier­ten Ver­ord­nung zum DSG (E‑VDSG) ver­öf­fent­licht. Nach der Lek­tü­re muss man ent­täuscht sein: Der bzw. die E‑VDSG (Online-Ver­si­on) ist eine verpasste…

aDSG

…Min­dest­an­for­de­run­gen an die Daten­si­cher­heit. Art. 7a [auf­ge­ho­ben] Art. 8 Aus­kunftsrecht 1 Jede Per­son kann vom Inha­ber einer Daten­samm­lung Aus­kunft dar­über ver­lan­gen, ob Daten über sie bear­bei­tet wer­den. 2 Der Inha­ber der…

OLG Hamm: Rechts­miss­bräuch­lich­keit des zweck­wid­ri­gen Auskunftsanspruchs

Das Ober­lan­des­ge­richt (OLG) Hamm hat mit einem Urteil vom 15. Novem­ber 2021 (20 U 269/21) ein wei­te­res Urteil gefällt, das die Rechts­miss­bräuch­lich­keit von zweck­wid­ri­gen Aus­kunfts­be­geh­ren bejaht: Art. 12 Abs. 5 DSGVO (unbe­grün­de­te oder exzes­si­ve Anträ­ge) zeigt durch das Wort „ins­be­son­de­re“ („Bei offen­kun­dig unbe­grün­de­ten oder —  ins­be­son­de­re im Fall von häu­fi­ger Wie­der­ho­lung — exzes­si­ven Anträ­gen …“), dass auch ande­re rechts­miss­bräuch­li­che Anträ­ge erfasst sind. Der Zweck des Aus­kunfts­rechts besteht dar­in, dass sich betrof­fe­ne Per­so­nen pro­blem­los und in ange­mes­se­nen Abstän­den der Ver­ar­bei­tung bewusst wer­den und die Recht­mä­ssig­keit über­prü­fen zu können. Vor­lie­gend war der Zweck des Aus­kunfts­be­geh­rens aus­schliess­lich die Über­prü­fung von […]

BGer, 4A_506/2014: Rechts­miss­bräuch­lich­keit eines Aus­kunfts­ge­suchs; Ver­wei­ge­rungs­grund des Gesetzes

Das BGer stützt sich in die­sem Urteil vom 3.7.2015 auf BGE 141 III 119 und BGE 138 III 425 und stellt fest, dass ein Aus­kunfts­be­geh­ren nicht rechts­miss­bräuch­lich ist, wenn sich die Gesuch­stel­le­rin (auch) auf das daten­schutz­recht­li­che Inter­es­se beruft, die sie betref­fen­den Daten auf ihre Rich­tig­keit prü­fen zu kön­nen und kei­ne hin­rei­chen­den Anhalts­punk­te für ein offen­kun­dig zweck­wid­ri­ges Vor­ge­hen vorliegen. Es sei zudem nicht bun­des­rechts­wid­rig, bei der Prü­fung der Rechts­miss­bräuch­lich­keit auch die Kon­se­quen­zen einer Gut­hei­ssung des Aus­kunfts­be­geh­rens zu berücksichtigen. Das BGer äussert sich zudem am Ran­de zu DSG 9 I lit. a (Ver­wei­ge­rungs­grund). Für Ein­zel­hei­ten […]

Zum Ent­wurf der revi­dier­ten VDSG: eine ver­pass­te Chance

All­ge­mei­nes Am 23. Juni 2021 wur­de der Ent­wurf der total­re­vi­dier­ten Ver­ord­nung zum DSG (E‑VDSG) ver­öf­fent­licht. Nach der Lek­tü­re muss man ent­täuscht sein: Der bzw. die E‑VDSG (Online-Ver­si­on) ist eine ver­pass­te Chance. Wie schon der Vor­ent­wurf des DSG (VE-DSG) ist sie inhalt­lich unprä­zi­se und oft unnö­tig restrik­tiv. Das gilt für den Erläu­te­rungs­be­richt noch mehr. Er lässt wesent­li­che Fra­gen offen und erscheint ins­ge­samt unre­flek­tiert. Statt Rege­lungs­vor­schlä­ge in der Sache zu begrün­den, ver­weist der Bericht öfters auf den 13-jäh­ri­gen Kom­men­tar des BJ zur heu­ti­gen VDSG und über­nimmt Rege­lun­gen der bald 20-jäh­ri­gen heu­ti­gen VDSG, […]

OGer TG (30.6.22): Aus­kunfts­recht – Aus­schluss bei hän­gi­gen Ver­fah­ren; Anfor­de­run­gen an die Sub­stan­ti­ie­rung des Auskunftsbegehrens

Das Ober­ge­richts des Kan­tons Thur­gau hat sich in einem Urteil vom 30. Juni 2022 mit dem Aus­schluss des Aus­kunfts­rechts bei hän­gi­gen Zivil­ver­fah­ren nach Art. 2 Abs. 2 lit. c des noch gel­ten­den DSG beschäf­tigt (ver­öf­fent­licht im Rechen­schafts­be­richt, RBOG 2022 [Swiss­lex]). Die Vor­in­stanz hat­te die Kla­ge auf Aus­kunft über Lohn­da­ten, Ver­si­che­rungs­da­ten, Dis­zi­pli­nar­mass­nah­men, Kor­re­spon­denz, Bonus­ver­ein­ba­run­gen und Beur­tei­lun­gen geschützt, obwohl das Aus­kunfts­be­geh­ren wäh­rend eines hän­gi­gen Straf­ver­fah­rens – in dem die Klä­ge­rin Zivil- und Straf­klä­ge­rin war – gestellt wor­den war. Das Ober­ge­richt refe­riert zunächst die ein­schlä­gi­ge Recht­spre­chung des Bun­des­ge­richts und Lite­ra­tur und kommt zum Schluss, dass sich einer­seits […]

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Die bis Ende August 2023 gel­ten­de Fas­sung des DSG. Die Tex­te wur­den auto­ma­ti­siert kon­ver­tiert – wir dan­ken für Hin­wei­se auf Fehler. Die dama­li­ge Ver­ord­nung dazu (VDSG) fin­det sich hier, die revi­dier­te, aktu­el­le Fas­sung des DSG hier. DSG Inhalt  aus­klap­pen | einklappen 1. Abschnitt: Zweck, Gel­tungs­be­reich und Begriffe 2. Abschnitt: All­ge­mei­ne Datenschutzbestimmungen 3. Abschnitt: Bear­bei­ten von Per­so­nen­da­ten durch pri­va­te Personen 4. Abschnitt: Bear­bei­ten von Per­so­nen­da­ten durch Bundesorgane 5. Abschnitt: Eid­ge­nös­si­scher Daten­schutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter 6. Abschnitt: Rechtsschutz 7. Abschnitt: Strafbestimmungen 8. Abschnitt: Schlussbestimmungen

OGer ZH: kein Aus­kunfts­recht betr. Daten einer ver­stor­be­nen Per­son, Art. 1 Abs. 7 VDSG bun­des­rechts­wid­rig; Dis­po­si­ti­ons­ma­xi­me bei Kla­gen auf Auskunftserteilung

Das Ober­ge­richt des Kan­tons Zürich hat in einem Urteil vom 16. Novem­ber 2016 (NP160017; Swiss­lex) zum Aus­kunfts­recht zu Daten geäu­ssert, die eine ver­stor­be­ne Per­son betreffen. Art. 1 Abs. 7 VDSG ist bundesrechtswidrig: Das OGer ZH hält dabei fest, dass die Per­sön­lich­keit mit dem Tod endet (Art. 31 ZGB) und dass Anga­ben über eine ver­stor­be­ne Per­son dem­zu­fol­ge kei­ne Per­so­nen­da­ten sind. Mit ande­ren Wor­ten betrach­tet das OGer ZH eine ver­stor­be­ne Per­son nicht mehr als “Per­son” i.S.v. Art. 3 lit. b DSG. Das OGer begrün­det dies mit der herr­schen­den Ansicht: […] Art. 1 Abs. 7 der DSV lau­tet: “Wird […]

8C_723/2022: Zweck­wid­ri­ges Aus­kunfts­be­geh­ren im IV-Ver­fah­ren (Bestä­ti­gung der Rsp.)

Im einem IV-Ver­fah­ren war der Lei­stungs­an­spruch des Beschwer­de­füh­rers ver­neint wor­den. Im Ver­fah­ren vor Bun­des­ge­richt mach­te die Beschwer­de­füh­re­rin gel­tend, in for­mel­ler Hin­sicht sei­en ihr Anspruch auf recht­li­ches Gehör und die Grund­sät­ze der Waf­fen­gleich­heit und Trans­pa­renz ver­letzt wor­den, weil das Sozi­al­ver­si­che­rungs­ge­richt Zürich ihrem Antrag, es sei­en Test­ergeb­nis­se her­aus­zu­ge­ben, nicht nach­ge­kom­men wor­den. Die Gut­ach­ter­stel­le hat­te die Her­aus­ga­be ver­wei­gert, weil unkon­trol­lier­te Wei­ter­ver­brei­tung zu befürch­ten wäre – die Test­ver­fah­ren wür­den damit unbrauch­bar. Das Bun­des­ge­richt schützt die­se Argu­men­ta­ti­on in stän­di­ger Rechtsprechung. Vor­lie­gend hat­te die Beschwer­de­füh­re­rin den Her­aus­ga­be­an­spruch aller­dings auch mit dem daten­schutz­recht­li­chen Aus­kunfts­an­spruch begrün­det. Das Bun­des­ge­richt […]

ArbG Düs­sel­dorf: Scha­den­er­satz von EUR 5’000 für eine ver­spä­te­te und inhalt­lich unvoll­stän­di­ge Aus­kunft gegen­über einem Arbeit­neh­mer; Bedeu­tung des Umsat­zes für die Ersatzbemessung

Das Arbeits­ge­richt Düs­sel­dorf hat am 5.März 2019 einen Fall zu Aus­kunfts- und Scha­dens­er­satz­an­sprü­chen im Arbeits­ver­hält­nis ent­schie­den (Urteil vom 5. März 2020, 9 Ca 6557/18). Das Gericht sah es als erwie­sen an, dass der Arbeit­ge­ber durch eine ver­spä­te­te und zudem unvoll­stän­di­ge Aus­kunft Art. 15 DSGVO ver­letzt hatte. Immer­hin hielt das Gericht fest, dass der Ver­ant­wort­li­che jeden­falls bei unsub­stan­ti­ier­ten Hin­wei­sen des Arbeit­neh­mers nicht gehal­ten ist, sämt­li­che IT-Infra­struk­tur nach etwa­igen Per­so­nen­da­ten zu durch­su­chen und die­se in Kopie her­aus­zu­ge­ben, weil der Grund­satz von Treu und Glau­ben gel­te und dem Ver­ant­wort­li­chen daher per se kein unver­hält­nis­mä­ssi­ger Auf­wand abver­langt […]

EuGH, C‑307/22: kei­ne Begrün­dung des Aus­kunfts­an­spruchs; Gegen­stand der Aus­kunft und natio­na­le Kostenregelung

Der EuGH hat sich auf Vor­la­ge des deut­schen BGH mit dem Umfang des Aus­kunfts­rechts eines Pati­en­ten gegen­über dem Arzt befasst (Rs. C‑307/22 vom 26. Okto­ber 2023), mit fol­gen­den Erkenntnissen: Ver­wei­ge­rung der Aus­kunft je nach Zweck bzw. Begrün­dung: Weil Art. 12 Abs. 5 und Art. 15 DSGVO kei­ne Begrün­dung des Aus­kunfts­be­geh­rens ver­lan­gen, ist der Betrof­fe­ne nicht gehal­ten, sein Begeh­ren zu begrün­den. Dar­aus lei­tet der EuGH ab, dass eine Aus­kunft nicht wegen einer bestimm­ten Begrün­dung ver­wei­gern darf; denn ange­sichts der Bedeu­tung des Aus­kunfts­rechts müss­ten Bedin­gun­gen aus­drück­lich fest­ge­legt sein. Vor­lie­gend hat­te der Arzt ein­ge­wandt, […]
Das sind alle!
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