Postu­lat Häs­sig (25.3155): Schutz der Schwei­zer Spi­tä­ler vor Cyber­an­grif­fen stärken

Ein­ge­reich­ter Text

Der Bun­des­rat wird beauf­tragt, in Zusam­men­ar­beit mit Kan­to­nen zu prü­fen, wie gut die Schwei­zer Spi­tä­ler gegen Cyber­an­grif­fe geschützt sind. Zudem soll er die spe­zi­fi­schen Her­aus­for­de­run­gen der Spi­tä­ler im Bereich der Cyber­si­cher­heit ana­ly­sie­ren und abklä­ren, was für prä­ven­ti­ve Mass­nah­men ziel­füh­rend wären, um den Schutz von Spi­tä­lern vor Cyber­an­grif­fen zu gewährleisten.

Begrün­dung

Schwei­zer Spi­tä­ler ver­wal­ten gro­sse Men­ge hoch­sen­si­bler per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten und betrei­ben lebens­wich­ti­ge Syste­me. Ein erfolg­rei­cher Cyber­an­griff könn­te daher nicht nur gra­vie­ren­de Daten­schutz­ver­let­zun­gen nach sich zie­hen, son­dern auch die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung akut gefähr­den. Gleich­zei­tig ste­hen Spi­tä­ler vor beson­de­ren Her­aus­for­de­run­gen im Bereich der Cyber­si­cher­heit. Dazu gehö­ren die dezen­tra­le Struk­tur des Gesund­heits­we­sens, eine Viel­zahl an Schnitt­stel­len zwi­schen Lei­stungs­er­brin­gern, Kran­ken­kas­sen sowie Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten und ein unein­heit­li­cher Digitalisierungsgrad.

Wie der Bun­des­rat in sei­ner Ant­wort auf die Inter­pel­la­ti­on 24.4014 fest­hielt, ist es in den letz­ten Jah­ren «in ande­ren Län­dern (z.B. Frank­reich, Eng­land) zu ver­schie­de­nen erfolg­rei­chen Cyber­an­grif­fen mit unmit­tel­ba­ren Aus­wir­kun­gen auf den Betrieb gro­sser Spi­tä­ler» gekom­men. Die Schweiz ist zwar bis­her weit­ge­hend vor grö­sse­ren Cyber­an­grif­fen auf Spi­tä­ler ver­schont geblie­ben, es gibt jedoch Hin­wei­se dar­auf, dass dies eher auf Zufall als auf wirk­sa­me Schutz­mass­nah­men zurück­zu­füh­ren ist. Bei­spiels­wei­se hat ein Ende Janu­ar 2025 vom natio­na­len Test­in­sti­tut für Cyber­si­cher­heit (NTC) ver­öf­fent­lich­ter Bericht gezeigt, dass drei für Schwei­zer Spi­tä­ler essen­zi­el­le Kli­nik­in­for­ma­ti­ons­sy­ste­me zum Zeit­punkt des Tests «schwer­wie­gen­de Schwach­stel­len» auf­wie­sen. Das NTC schreibt, dass «Über­prü­fun­gen der Cyber­si­cher­heit drin­gend not­wen­dig sind». Es kommt zum Schluss, dass es sich hier schein­bar um «bran­chen­üb­li­che Pro­ble­me» han­delt, die auf «ein man­geln­des Bewusst­sein für Cyber­si­cher­heit bei den Her­stel­lern als auch auf unzu­rei­chen­de Kon­trol­len durch die Spi­tä­ler» hindeuten.

Ange­sichts die­ser offen­bar weit­ver­brei­te­ten Män­gel in der Cyber­si­cher­heit der Spi­tä­ler ist es drin­gend not­wen­dig, dass der Bun­des­rat zusam­men mit den Kan­to­nen prüft, wel­che Mass­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Sicher­heits­la­ge geeig­net wären. Nur so kann der Schutz der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten sowie die Auf­recht­erhal­tung der med. Ver­sor­gung gewähr­lei­stet werden