Postu­lat Nan­ter­mod (24.405): Die Tyran­nei des Daten­schut­zes stoppen

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Postu­lat Nan­ter­mod (24.405): Die Tyran­nei des Daten­schut­zes stoppen

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Der Bun­des­rat wird beauf­tragt, im Rah­men einer recht­li­chen Ana­ly­se wirk­sa­me Mass­nah­men für Erleich­te­run­gen in der Daten­schutz­ge­setz­ge­bung vor­zu­le­gen. Die Daten­schutz­be­stim­mun­gen sol­len gelockert, exten­si­ve Aus­le­gun­gen der Gesetz­ge­bung ver­hin­dert und die Inter­ven­tio­nen des Eid­ge­nös­si­schen Daten­schutz- und Öffent­lich­keits­be­auf­trag­ten (EDÖB) bei Pri­va­ten begrenzt werden.

Begrün­dung

Mit der Ent­wick­lung der Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie ist der Daten­schutz zu einem wich­ti­gen Anlie­gen gewor­den. Das The­ma ist der­art in den Fokus gerückt, dass sich dar­aus ein regel­rech­tes Geschäft erge­ben hat. Unzäh­li­ge Bera­te­rin­nen und Bera­ter haben Daten­schutz zu ihrem Beruf gemacht.

Es geht über­haupt nicht mehr dar­um, den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern den All­tag zu erleich­tern und ihre Pri­vat­sphä­re zu schüt­zen. Im Gegen­teil, die hohen Anfor­de­run­gen an den Daten­schutz erschwe­ren die zwi­schen­mensch­li­chen Bezie­hun­gen unnö­tig, ver­hin­dern und ver­kom­pli­zie­ren den Zugang zu sehr prak­ti­schen Hilfs­mit­teln, erhö­hen die Kosten für Unter­neh­men und schaf­fen eine höl­li­sche Büro­kra­tie.

Wäh­rend sich die eigens für Daten­schutz­zwecke geschaf­fe­nen Behör­den an den zahl­rei­chen Richt­li­ni­en begei­stern, die sie pro­du­zie­ren, damit sich die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger vor­ein­an­der schüt­zen kön­nen, haben Letz­te­re das berech­tig­te Gefühl, bevor­mun­det zu wer­den und die Vor­tei­le der neu­en Tech­no­lo­gien nicht mehr unge­hin­dert nut­zen zu können.

Bei­spie­le hier­für sind die zahl­rei­chen Ver­bo­te, sehr prak­ti­sche Anwen­dun­gen wie Whats­app zu nut­zen, die manch­mal absur­den Anfor­de­run­gen an Unter­neh­men zur Beschaf­fung von Daten, die gar nicht ver­trau­lich sind, oder die ewi­gen Coo­kies, die das Sur­fen im Inter­net so anstren­gend machen. Vor Kur­zem kün­dig­te Apple an, eini­ge sei­ner Dien­ste, dar­un­ter auch die prak­tisch­sten, wegen der unnö­ti­gen Gesetz­ge­bung im Bereich Daten­schutz für Nut­ze­rin­nen und Nut­zer in Euro­pa nicht mehr anzu­bie­ten. In der Schweiz inter­ve­nier­te der EDÖB sogar bei der Platt­form Digi­tec: Die Platt­form habe nicht das Recht, für Bestel­lun­gen die Ein­rich­tung eines Kun­den­kon­tos zu ver­lan­gen. Die­ser Ein­griff des EDÖB in die Pri­vat­wirt­schaft hat über­haupt nichts mit Daten­schutz zu tun.

Wei­ter sind die erwähn­ten neu­en Daten­schutz­be­stim­mun­gen in einer Zeit, in der Euro­pa und die Schweiz dar­auf ach­ten müs­sen, wirt­schaft­lich nicht völ­lig den Anschluss zu ver­lie­ren, ein kla­res Inno­va­ti­ons­hemm­nis. Zu guter Letzt kann man sich vor dem Hin­ter­grund der aktu­el­len Aus­ga­ben­kür­zun­gen fra­gen, ob im Bereich Daten­schutz nicht erheb­li­che Ein­spa­run­gen gemacht wer­den könnten.