Der Stän­de­rat hat heu­te, am 2. Juni 2020, die Dif­fe­renz­be­rei­ni­gung fort­ge­setzt, aber nicht abgeschlossen:

  • Art. 4 lit. c Ziff. 3 (gene­ti­sche Daten als beson­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten): Zustim­mung zum Vor­schlag der Kom­mis­si­on und damit zum ursprüng­li­chen Ent­wurf des Bun­des­ra­tes: als beson­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten gel­ten pau­schal alle “gene­ti­sche Daten”; der vom Natio­nal­rat gefor­der­ten Prä­zi­sie­rung, wonach „nur“ sol­che gene­ti­sche Daten als beson­ders schüt­zens­wert gel­ten, “die eine natür­li­che Per­son ein­deu­tig iden­ti­fi­zie­ren”, wur­de nicht gefolgt.
  • Art. 4 lit. fbis (Pro­fil­ing mit hohem Risi­ko): Zustim­mung zum Vor­schlag der Kom­mis­si­on, d.h. Ori­en­tie­rung am heu­ti­gen Per­sön­lich­keits­pro­fil – die Defi­ni­ti­on wür­de damit wie folgt lau­ten: “Pro­fil­ing, das ein hohes Risi­ko für die Per­sön­lich­keit oder die Grund­rech­te der betrof­fe­nen Per­son mit sich bringt, indem es zu einer Ver­knüp­fung von Daten führt, die eine Beur­tei­lung wesent­li­cher Aspek­te der Per­sön­lich­keit einer natür­li­chen Per­son erlaubt”; auch hier folg­te kei­ne Bereinigung.
  • Art. 17 Abs. 2 lit. d und e (Umfang der Infor­ma­ti­ons­pflicht betr. “Liste ihrer Rech­te” und “gege­be­nen­falls die Absicht des Ver­ant­wort­li­chen, Per­so­nen­da­ten zur Prü­fung der Kre­dit­wür­dig­keit der betrof­fe­nen Per­son zu bear­bei­ten und sie Drit­ten bekannt zu geben”): Zustim­mung zum Natio­nal­rat (Dif­fe­renz­be­rei­ni­gung), Strei­chung die­ser bei­den Punkte.
  • Art. 27 Abs. 2 lit. c Ziff. 3 (Maxi­mal­al­ter der Roh­da­ten bei Boni­täts­prü­fun­gen): Zustim­mung zum Vor­schlag der Kom­mis­si­on und damit zum ursprüng­li­chen Ent­wurf des Bun­des­ra­tes; ein über­wie­gen­des Inter­es­se des Ver­ant­wort­li­chen im Sin­ne eines Recht­fer­ti­gungs­grun­des besteht dem­nach nur, wenn die Roh­da­ten nicht älter als 5 Jah­re sind. Dem Natio­nal­rat wur­de auch hier nicht gefolgt.

Die aktua­li­sier­te Fah­ne ist hier abrufbar.

Damit besteht in drei der vier erwähn­ten Punk­te nach wie vor kei­ne Eini­gung zwi­schen den bei­den Kam­mern. Es bleibt somit offen, ob die ver­blei­ben­den Punk­te im Dif­fe­renz­be­rei­ni­gungs­ver­fah­ren erle­digt wer­den kön­nen oder ob es schliess­lich zu einer Eini­gungs­kon­fe­renz (nach drei Berei­ni­gungs­run­den; bestehend aus Ver­tre­tern bei­der Räte) kom­men wird.