Der Bun­des­rat hat vor­ge­schla­gen, das RVOG und diver­se wei­te­re Bestim­mun­gen mit Blick auf den Schutz von Per­so­nen­da­ten juri­sti­scher Per­so­nen anzupassen:

Hin­ter­grund ist Art. 71 DSG bzw. die Moti­va­ti­on die­ser Bestim­mung: Nach Art. 71 DSG gel­ten die Bestim­mun­gen der Bun­des­er­las­se, die eine Bear­bei­tung von Per­so­nen­da­ten erlau­ben, bis Ende August 2028 wei­ter­hin auch für Daten juri­sti­scher Per­so­nen. Das Aus­lau­fen die­ser Über­gangs­be­stim­mung soll durch eine Anpas­sung des RVOG auf­ge­fan­gen wer­den, die sich in wei­ten Tei­len ans DSG anlehnt:

  • Das RVOG soll vor­se­hen, dass der Begriff der Per­so­nen­da­ten in den spe­zi­al­recht­li­chen Bestim­mun­gen zur Bear­bei­tung von Per­so­nen­da­ten durch Bun­des­or­ga­ne (natür­lich nur durch die­se) wei­ter­hin auch Daten juri­sti­scher Per­so­nen umfas­sen soll – also wie Art. 71 DSG, aber ohne Befri­stung. Auch beson­ders schüt­zens­wer­te Daten juri­sti­scher Per­so­nen soll es wei­ter­hin geben, doch fal­len die Geschäfts­ge­heim­nis­se aus die­ser Defi­ni­ti­on (Art. 57qbis VE-RVOG). Ent­spre­chend wer­den Bun­de­or­ga­ne Geschäfts­ge­heim­nis­se auch ohne for­mell­ge­setz­li­che Grund­la­ge bear­bei­ten dür­fen – es fragt sich, ob damit der ver­fas­sungs­recht­li­che Schutz­auf­trag gewahrt bleibt.
  • Zudem haben juri­sti­sche Per­so­nen nach Art. 13 Abs. 2 BV (Schutz vor „Miss­brauch“ der Daten) gegen­über Bun­des­or­ga­nen auch grund­recht­lich geschütz­te Ansprü­che (z.B. ein Aus­kunfts­recht). Die­se Betrof­fe­nen­rech­te juri­sti­scher Per­so­nen sol­len im RVOG gere­gelt wer­den (Aus­kunfts­recht, Art. 57t VE-RVOG; ein Daten­por­ta­bi­li­täts­recht wird nicht vorgesehen).
  • Über­dies wer­den die Anfor­de­run­gen an gesetz­li­che Grund­la­gen zur Bear­bei­tung und Bekannt­ga­be von Daten juri­sti­scher Per­so­nen an die Vor­ga­ben des DSG ange­gli­chen (Art. 57r VE-RVOG). Soweit ein Spe­zi­al­ge­setz zwar Bestim­mun­gen zur Bear­bei­tung von Per­so­nen­da­ten ent­hält, aber nicht von Daten juri­sti­scher Per­so­nen, so sol­len erste­re gene­rell auch für letz­te­re gelten;
  • Schliess­lich wird eine neue Bestim­mung zur Auf­trags­be­ar­bei­tung von Daten juri­sti­scher Per­so­nen ein­ge­führt, eben­so wie eine Bestim­mung zur Bear­bei­tung von Daten zu nicht-per­so­nen­be­zo­ge­nen Zwecken.

Die Ver­nehm­las­sung dau­ert bis am 12. Sep­tem­ber 2025.