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SLK: Ent­scheid Nr. 172/20 zum Spamverbot

Die Schwei­ze­ri­sche Lau­ter­keits­kom­mis­si­on SLK hat sich im Ent­scheid Nr. 172/20 mit der Fra­ge aus­ein­an­der­ge­setzt, wann der Ver­sand elek­tro­ni­scher Wer­be­nach­rich­ten “mas­sen­haft” (i.S.v. Art. 3 Abs. 1 lit. o UWG) erfolgt. Sie hat dabei fest­ge­hal­ten, dass es nicht auf die Anzahl ver­sand­ter E‑Mails (“quan­ti­ta­ti­ver Ansatz”), son­dern auf die Auto­ma­ti­sie­rung des Ver­sands (“qua­li­ta­ti­ver Ansatz”) ankommt:

Die Bot­schaft zur Revi­si­on des Fern­mel­de­ge­set­zes FMG, im Rah­men derer auch die vor­lie­gen­de UWG-Bestim­mung erlas­sen wur­de, umschreibt den Begriff der «Mas­sen­wer­bung» wie folgt […]: «Mas­sen­wer­bung wird als Wer­bung umschrie­ben, die auto­ma­ti­siert erfolgt, d.h. ohne mass­geb­li­chen mensch­li­chen Auf­wand.». Die­ser auch in der Leh­re weit­ge­hend auf­ge­nom­me­ne «qua­li­ta­ti­ve Ansatz» knüpft dem­nach an den Vor­gang des Ver­san­des der Wer­be­bot­schaft an […]. Hin­ge­gen ergibt sich weder aus dem Wort­laut des Geset­zes, dem Zweck der Bestim­mung noch aus den Mate­ria­li­en, dass der Begriff der «Mas­sen­wer­bung» an einen all­fäl­li­gen mensch­li­chen Auf­wand beim Sam­meln der Emp­fän­ger­adres­sen geknüpft ist. Ent­schei­dend ist allei­ne die Auto­ma­ti­sie­rung des nach­fol­gen­den Ver­sands. Erfasst wird dem­nach auch der ein­ma­li­ge auto­ma­ti­sier­te Ver­sand einer gerin­gen Anzahl von E‑Mails, nicht aber der Ver­sand von E‑Mails, der «von Hand» erfolgt […]. […] In die­sem Sin­ne ist das Tat­be­stands­ele­ment der «Mas­sen­wer­bung» ent­ge­gen der Erwä­gun­gen der zitier­ten Ein­stel­lungs­ver­fü­gung der Straf­un­ter­su­chungs­be­hör­den erfüllt. Auf­grund der Gestal­tung der vor­lie­gen­den zwei E‑Mail-Wer­bun­gen ist glaub­haft, dass der Ver­sand auto­ma­ti­siert erfolg­te (z.B. unper­sön­li­che Anspra­che ver­bun­den mit all­ge­mei­nen, unper­sön­li­chen Inhal­ten und Botschaften).

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