Stadt­rich­ter­amt Zürich: Straf­be­fehl wegen fal­scher Auskunft

Wie Kol­le­ge Mar­tin Stei­ger (Stei­ger Legal) berich­tet hat, hat das Stadt­rich­ter­amt Zürich am 10. Juni 2024 einen Straf­be­fehl wegen Ver­let­zun­gen des DSG erlas­sen (hier fin­det sich der ursprüng­li­che Bei­trag von Mar­tin Stei­ger und hier der anony­mi­sier­te Straf­be­fehl, den Mar­tin Stei­ger beschaf­fen konn­te, mit Anmer­kun­gen von ihm):

Die Stadt­rich­te­rin hat­te eine vor­sätz­li­che Ver­let­zung der Aus­kunfts­pflicht erkannt, ver­weist dann aber auf Art. 19 f. DSG, also die Bestim­mun­gen zur Infor­ma­ti­ons­pflicht. Anschei­nend ent­hielt die erteil­te Aus­kunft eine unzu­tref­fen­de Anga­be über die Her­kunft der Per­so­nen­da­ten bei der Verantwortlichen.

Die Bus­se wur­de auf CHF 200 fest­ge­setzt (zzgl. Kosten von CHF 250), bewegt sich also im nied­ri­gen Bereich und weit weg von der Gren­ze von CHF 5’000 für einen Straf­re­gi­ster­ein­trag (Art. 18 Abs. 1 lit. c StReG).

Der Straf­be­fehl macht deutlich,

  • dass es tat­säch­lich zu Bus­sen kom­men kann – soweit bekannt, han­delt es sich um die erste Bus­se nach dem revi­dier­ten DSG;
  • dass das Straf­recht eine Waf­fe in der Hand zurecht oder zu Unrecht Unzu­frie­de­ner sein kann. Da die ech­ten Fol­gen – Kosten, Auf­wand, Bela­stung – für die beschul­dig­te Per­son und ggf. ihre Arbeit­ge­be­rin erheb­lich höher lie­gen als der Bus­sen­be­trag, lohnt es sich, ins­be­son­de­re bei den Schnitt­stel­len mit den Betrof­fe­nen (vor allem Infor­ma­ti­on und Aus­kunft) vor­sich­tig zu sein;
  • dass sich Straf­be­hör­den auch von anschei­nen­der Unkennt­nis des DSG nicht unbe­dingt von Bus­sen abhal­ten lassen.

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