Der Bun­des­rat hat am 11.12.2015 die Ver­nehm­las­sung zur Revi­si­on des Urhe­ber­rechts eröff­net (dazu auch Medi­en­mit­tei­lung und swiss­blawg).

Zum The­ma Pira­te­rie äussert sich der Bun­des­rat wie folgt:

Effi­zi­en­te­re Pirateriebekämpfung

Die von Bun­des­prä­si­den­tin Simo­net­ta Som­ma­ru­ga ein­ge­setz­te AGUR12 war sich einig, dass geziel­te Mass­nah­men gegen die Pira­te­rie ergrif­fen wer­den sol­len. Die Vor­la­ge nimmt die­ses Anlie­gen auf. Die Mass­nah­men zur Pira­te­rie­be­kämp­fung sol­len künf­tig dort erfol­gen, wo sie am effi­zi­en­te­sten sind, näm­lich bei den Pro­vi­dern. Sie kön­nen rasch und gezielt han­deln. Schwei­zer Hosting Pro­vi­der sol­len kei­ne Pira­te­rie­platt­for­men beher­ber­gen und bei Urhe­ber­rechts­ver­let­zun­gen über ihre Ser­ver die betref­fen­den Inhal­te rasch ent­fer­nen. Gro­sse, kom­mer­zi­el­le Pira­ten­sei­ten wer­den aller­dings oft bei Hosting Pro­vi­dern beher­bergt, deren Sitz oder Stand­ort sich im Aus­land befin­det oder deren Stand­ort ver­schlei­ert ist. In die­sen Fäl­len sol­len die Schwei­zer Access Pro­vi­der auf Anwei­sung der Behör­den den Zugang sper­ren. Die Inter­net­sper­ren sind dabei so aus­zu­ge­stal­ten, dass die gleich­zei­ti­ge Sper­rung recht­mä­ssi­ger Inhal­te (“Over­blocking”) mög­lichst ver­mie­den wird. Im Gegen­zug zu die­sen neu­en Pflich­ten sieht die Vor­la­ge Haf­tungs­be­frei­un­gen für Pro­vi­der vor. Sie geben den Pro­vi­dern die für den Betrieb ihres Geschäfts erfor­der­li­che Rechtssicherheit.

Zur Pro­vi­der­haf­tung nach dem Ent­wurf des Bun­des­rats hat sich Riga­mon­ti in der sic! 3/2016, 117 ff., kri­tisch geäussert:

Die­ser Sta­tus quo der Pro­vi­der­haf­tung in der Schweiz soll im Rah­men der lau­fen­den Urhe­ber­rechts­re­form von regu­la­to­ri­schen Pflich­ten über­la­gert wer­den, die für Hosting-Pro­vi­der ein «Noti­ce and Take­down-Ver­fah­ren» brin­gen und von Access-Pro­vi­dern Zugangs­sper­ren sowie die Iden­ti­fi­ka­ti­on von Rechts­ver­let­zern in P2P-Netz­wer­ken ver­lan­gen. Im Gegen­zug sol­len sie von der Ver­ant­wort­lich­keit als Teil­neh­mer an Urhe­ber­rechts­ver­let­zun­gen ihrer Kun­den frei­ge­stellt wer­den. Eine erste Ana­ly­se die­ser neu­en Pflich­ten zeigt, dass der Bun­des­rats­vor­schlag weit über das Ziel hin­aus­schiesst und inso­fern an ver­schie­de­nen Stel­len erheb­lich nach­zu­bes­sern ist.

Ent­wurf

Erläu­tern­der Bericht

AI-generierte Takeaways können falsch sein.